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Nebennieren (Glandulae suprarenales) – Die beiden Nebennieren sitzen jeweils am oberen Pol der Nieren (Ren) auf und sind von diesen durch eine geringe Fettschicht getrennt. Aus Sicht von vorn ist die linke Nebenniere halbmondförmig, die rechte dreieckig.
Die Nebennieren wiegen 5-10 g und bestehen aus zwei unterschiedlichen Geweben, dem inneren Nebennierenmark und der äußeren Nebennierenrinde. Das Nebennierenmark setzt sich aus Ganglienzellen und spezifischen Markzellen zusammen.
Jeweils unterschiedliche Markzellen bilden die Hormone Adrenalin und Noradrenalin, die vor allem über Kapillaren an das Blut abgegeben werden. Beide Hormone versetzen den Körper in Gefahren- und Stresssituationen in einen Aktionszustand, jeweils in etwas voneinander abweichender Wirkung.
Besonders bei psychischer Erregung wird Adrenalin ausgeschüttet: Die Herztätigkeit wird beschleunigt, der Blutdruck steigt an, Blutgefäße verengen (Gesichtsblässe), der Blutzuckerspiegel steigt. Der Körper ist ”kampfbereit“. Klingt die Erregung ab, wird auch die Adrenalinsekretion eingestellt.
Bei der Nebennierenrinde sind drei Schichten erkennbar:
Kugelige Drüsenkomplexe bilden die Außenschicht der Rinde (Cona glomerulosa). Hier entsteht eine Hormongruppe, die Mineralokortikoide, von denen das Hormon Aldosteron von besonderer Bedeutung ist. Es ist am Mineralstoffwechsel beteiligt und reguliert damit auch den Wasserhaushalt im Körper.
Die Aldosteronsekretion wird hauptsächlich durch die Konzentration von Natrium- und Kalium-Ionen im Blut gesteuert. Niedriger Natrium- und erhöhter Kalium-Ionen-Gehalt aktivieren die Aldosteronsekretion. Daneben wird der Aldosteronspiegel im Blut durch das von der Niere abgesonderte Hormon Renin im Gleichgewicht gehalten.
Bei Unterschreitung des notwendigen Aldosterongehaltes im Blut wird die Reninsekretion erhöht und damit die Aldosteronsekretion angeregt. Ein Mangel an Aldosteron führt zur überhöhten Ausscheidung.
In der Mittelschicht (Cona fasciculata), der stärksten Rindenschicht, sind die Zellen balkenförmig senkrecht zur Oberfläche angeordnet. Sie bilden die Hormongruppe der Glukokortikoide, die beim Kohlenhydratstoffwechsel eine Rolle spielen. Hierzu gehören insbesondere das Hormon Kortisol bzw. sein Abbauprodukt Kortison.
Kortisol greift in den Kohlenhydratstoffwechsel ein, indem es bei erhöhtem Bedarf an Glukose die Umwandlung von Eiweiß in diese fördert. Es wirkt damit entgegengesetzt zum Insulin. Außerdem wirkt Kortisol entzündungshemmend, spielt also im Immunsystem eine wichtige Rolle. Die Hormonbildung und -abgabe wird in Wechselwirkung mit der Hypophyse und dem Hypothalamus gesteuert.
Dabei kann ein unspezifischer Widerstand gegen Stresssituationen aufgebaut werden, d.h. es erfolgt eine Anpassung (Adaption) an die durch Stress ausgelöste Änderung.
Zum Nebennierenmark (Medulla glandulae suprarenalis) löst sich die Mittelschicht in ein unregelmäßiges Netzwerk von Zellsträngen auf und bildet die Innenschicht (Cona reticularis). Beide Zonen erzeugen Geschlechtshormone, deren Wirkung mit den Hormonen der Keimdrüsen verbunden ist. Die Hauptgruppe der in der Nebennierenrinde erzeugten Geschlechtshormone bilden die Androgene.
Sie sind für die Herausbildung männlicher Geschlechtsmerkmale zuständig und treten beim Mann und bei der Frau auf.
Bei der Frau wird die Wirkung der Androgene durch die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen überlagert. Bei Störungen durch Überproduktion nehmen Frauen männliches Aussehen an. In den Wechseljahren, wenn die Produktion von Östrogen und Gestagen zurückgeht, können durch die zunehmende Wirkung der Androgene männliche Körpermerkmale hervortreten, z.B. Ansatz zu Bartwuchs.
Die muskelaufbaufördernde Wirkung der Androgene wird beim umstrittenen Einsatz von Anabolika (Abkömmlinge = Derivate der Androgene) genutzt. Ihr längerer Gebrauch führt in der Regel zu körperschädigenden Komplikationen.