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Was wir als Gicht (Arthritis urica) bezeichnen, ist die Manifestation einer Krankheit, die der Mediziner als Hyperurikämie bezeichnet, als eine Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut, der normalerweise bei 50 bis 65 Milligramm pro Liter liegt.
Dies kann zum einen die Folge verschiedener Krankheiten sein und wird dann als sekundäre Gicht bezeichnet. Die primäre Gicht (Gicht im engeren Sinne) ist allerdings eine chronisch verlaufende erbliche Störung des sogenannten Purinstoffwechsels (aus Purin werden zwei der Bausteine der Nukleinsäuren hergestellt, aus denen die Erbsubstanz besteht).
Dabei kann entweder die Bildung von Harnsäure unnatürlich erhöht oder aber die Ausscheidung über die Niere eingeschränkt sein. Weitere auslösende oder verstärkende Faktoren sind: bewegungsarme, hektische Lebensweise, Alkoholmißbrauch, Fehlernährung und Übergewicht.
Dabei sollte man nicht vergessen, daß Gicht nicht nur eine Gelenkserkrankung, sondern zugleich eine schwere Allgemeinerkrankung ist. Sie ist häufig verbunden mit Bluthochdruck, Störungen im Stoffwechsel der Kohlenhydrate und Fette, Arteriosklerose, Fettleber und Schädigung der Nierentubuli.
Der akute Gichtanfall entwickelt sich, wenn Harnsäurekristalle in Geweben mit geringen Stoffwechselraten ausfallen. Freßzellen versuchen die Fremdkörper aufzunehmen, und es entwickelt sich eine entzündliche Reaktion.
Durch die erheblichen Mengen an Säuren sinkt der pH-Wert, damit fällt noch mehr Harnsäure aus – ein selbstverstärkender Kreislauf. Ohne eine Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten wie etwa Glukokortikoiden klingen die Symptome erst nach mehreren Tagen ab.
Das anfallfreie Intervall bis zum nächsten Schub kann dann Wochen bis Jahre betragen. In der chronischen Gichtphase wird die Intensität der Anfälle geringer, völlige Symptomfreiheit ist jedoch selten.
Meist findet man Ablagerungen von Harnsäure, die sogenannten Tophi, an der Ohrmuschel, an den Händen oder den Füßen. Umstellungen in der Ernährungs- und Lebensweise, physikalische Maßnahmen wie Ruhigstellung und Umschläge sowie eine medikamentöse Therapie sollen Harnsäure-Depots im Körper auflösen und somit akuten Anfällen vorbeugen.
Der oder die zugrundeliegenden Stoffwechseldefekte, die vorwiegend ein Schlüsselenzym der Purinbiosynthese mit dem nahezu unaussprechlichen Namen Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (kurz HGPRT) betreffen, können damit allerdings nicht behoben werden.