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Fieber kommt in der Regel als Begleiterscheinung von Entzündungen oder Infektionskrankheiten vor und entsteht durch besondere fiebererzeugende Stoffe, die man als exogene oder endogene Pyrogene bezeichnet. Durch sie wird das Thermoregulationszentrum im Hypothalamus beeinflusst.
Als exogene (von außen kommende) Pyrogene sind Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren anzusehen. Sie bringen die Leukozyten dazu, ein endogenes (körpereigenes) Pyrogen auszuschütten. Nun gelangen die Pyrogene mit dem Blut zum Wärmeregulationszentrum im Hypothalamus, um dort den Sollwert der Körpertemperatur “nach oben zu verstellen”. Dieses wird erreicht durch Verminderung der Wärmeabgabe, also Verengung der Hautgefäße und durch Erhöhung der Wärmebildung, also gesteigerter Muskelaktivität bzw. Kältezittern oder “Schüttelfrost”.
Dieser Vorgang hält an, bis der neue Sollwert erreicht ist und die Körpertemperaturregulation einfach auf einem etwas höheren Niveau stattfindet.
Bei der Rückkehr zur normalen Körpertemperatur, der Senkung auf den normalen Sollwert, muss die nun überschüssige Wärme abgegeben werden. Die Gefäße erweitern sich; es kann zu Schweißausbrüchen kommen.
Die Nützlichkeit des Fiebers versteht man noch nicht endgültig. Sicher ist, dass es zu einer verstärkten Bildung von Leukozyten kommt und damit zum Versuch einer größeren Bekämpfung von Erregern.
Nicht immer ist Fieber allerdings krankheitsbedingt. Auch körperliche Arbeit oder allgemeine starke Anspannung wie Lampenfieber vor öffentlichen Auftritten können zu Fieber führen.
Hyperthermie
Nicht zu verwechseln mit Fieber ist die Hyperthermie. Hier kommt es zu einer Überwärmung des Körpers, allerdings bei normalem Sollwert. Hyperthermie kann entstehen bei zu hoher Außentemperatur oder langanhaltender starker körperlicher Anstrengung, wenn die hypothalamischen Regelzentren überlastet sind und die Wärmebildung schließlich weitaus höher als die Wärmeabgabe liegt. Die Gefäße sind stark erweitert und es kann zu einem Hitzekollaps, schlimmstenfalls zu einem Hitzschlag kommen.
Vorboten für einen Hitzekollaps sind kräftige Hautrötung, hohe Schweißabsonderung bei trockenen Schleimhäuten, außerdem starke Kopfschmerzen, Schwindelerscheinungen und vor allem unerträglicher Durst. Die Körpertemperatur kann plötzlich bis auf 43 Grad C ansteigen; bereits ab 41 Grad C ist sie lebensbedrohlich. Der Kreislauf versagt schließlich, ebenso das Atemzentrum. Zur Verhinderung eines weiteren Körpertemperaturanstiegs muss die betreffende Person mit Wasser oder Eis gekühlt werden. Ein Hitzschlag kann zum Tod führen.
Von einer Hypothermie spricht man, wenn eine anhaltende Senkung der Körperkerntemperatur unterhalb des Sollwertes vorliegt. Diese Unterkühlung kann eintreten, wenn der Mensch über längere Zeit unzureichend gegen Kälte gekleidet ist. Zunächst versucht der Körper durch Muskelzittern und willkürliche Muskelbewegungen die Wärmeproduktion zu erhöhen, ebenso eine Kälteabwehr durch Gefäßkontraktion, Steigerung von Herzfrequenz und Blutdruck. Dieses gelingt bis zu einer Körpertemperatur von 37 bis 34 Grad. Danach setzt bei Kerntemperaturen zwischen 34 und 27 Grad allmählich eine Unempfindlichkeit gegen Schmerz ein; die Muskeln werden starr, Puls und Atmung werden langsamer und ab etwa 32 Grad C kann Bewusstlosigkeit einsetzen. Bei weiterem Absinken der Körpertemperatur setzen nach und nach die Körperfunktionen aus, bis im schlimmsten Fall der Kältetod eintritt.
Gezielte Wärme- oder Kälteeinwirkung sind seit Jahrtausenden der Menschheit bekannt. Wärmende Bäder, Fangopackungen oder Heizkissen werden zur Linderung zahlreicher Beschwerden eingesetzt. Ebenso sind Eispackungen in manchen Fällen schmerzlindernd. Auch bei Operationen macht man sich die künstliche (induzierte) Hypothermie zunutze. Hier wird der Stoffwechsel herabgesetzt, um den Sauerstoffbedarf innerhalb der Gewebe vorübergehend zu senken und damit eine kurze Unterbrechung der Blutzufuhr zu lebenswichtigen Organen zu ermöglichen.
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