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Lesen ohne Augenlicht

Mediale Medizin : Der wahre Ursprung von Krankheit und Heilung - Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. NEU: mit vielen Farbfotos, 46 Rezepten, aktuellen Virenschutz-Strategien
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Mediale Medizin : Der wahre Ursprung von Krankheit und Heilung - Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. NEU: mit vielen Farbfotos, 46 Rezepten, aktuellen Virenschutz-Strategien
  • ARKANA Verlag
  • Mediale Medizin : Der wahre Ursprung von Krankheit und Heilung - Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. NEU: mit vielen Farbfotos, 46 Rezepten, aktuellen Virenschutz-Strategien
  • ABIS-BUCH
  • Gelb
  • William, Anthony (Autor)

Die Augen geschlossen, ein Stück Pappe ertastend – ein Blinder bei der Lektüre des Gedichts von Ernst Jandl.
Der Franzose Louis Braille hat 1825 die nach ihm benannte Schrift entwickelt, die Grundlage aller Blindenschriften wurde. Damals enthielt sie 50 Zeichen, heutzutage 63.

Deren Grundmuster bilden sechs Punkte, die wie die sechs Augen auf einem Würfel in zwei Spalten zu drei Punkten angeordnet sind. Sie sind numeriert: 1, 2, und 3 zählt man von oben nach unten in der linken Spalte, 4, 5 und 6 in der rechten. Ein Zeichen besteht nun aus Erhebungen der Pappe an solchen Punkten.

Zur Systematisierung nach Gruppen werden zunächst nur die Punkte 1, 2, 4 und 5 verwendet, dann zuerst Punkt 3, 3 und 6 oder nur 6 dazu genommen, schließlich die Zeichen der ersten Gruppe in den unteren Reihen, also mit den Nummern 2, 3, 5 und 6 wiederholt.

So ergeben sich Zeichen für Buchstaben, einige Umlaute und Satzzeichen. Einige abweichende Bildungen haben besondere Bedeutung. Wörter sind dann Buchstabenfolgen, getrennt durch Leerzeichen, ebenso Sätze. Absätze beginnen auf einer neuen Zeile und so weiter. Es gelten die allgemein üblichen Rechtschreibregeln.

Gedicht in Blindenschrift

All das läßt sich mit speziellen Schreibmaschinen bewältigen, und es gibt sogar Braille-Drucker für Computer. So einfach wie es klingt, ist es für den Blinden leider nicht. Denn es wimmelt nur so von Sonderzeichen, deren Sinn anhand von Regeln aus dem Zusammenhang zu erschließen ist.

Einfachster Fall: Das Zahlenzeichen (Punkte 3, 4, 5 und 6) vor einem Buchstaben der ersten Gruppe verwandelt diesen in eine Ziffer von 9 bis 0.

Schon etwas komplizierter: Das Punktemuster des Buchstabens „k“ codiert auch für Großschreibung. Man betrachte zum Beispiel den Vornamen des Lyrikers, Ernst. Die zwei Punkte zu Anfang könnten „k“ bedeuten.

Doch gibt es in der deutschen Sprache ein Wort „kernst“ nicht, also muß es ein großgeschriebenes „Ernst“ sein.

Des weiteren kennt die Blindenschrift eine Vielzahl von Kürzeln. Die Zeichen für den Buchstaben „x“ können auch für die Buchstabenfolge „mm“ stehen.

Folgt einem „a“ ein Zeichen mit Erhebungen in den Punkten 5 und 6, bedeutet es „ach“; die Braille-Zeichen für „gü“, durch Leerzeichen voneinander getrennt, stehen für „gegenüber“, während „fd“ „Freund“ heißen kann.
 

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