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Die Muskulatur der unteren Extremitäten ist sehr viel kräftiger als die der oberen, denn die Beine müssen eine große Last tragen und halten.
Die meisten Oberschenkelmuskeln haben ihren Ursprung schon im Hüftgelenk (Articulatio coxae) und verlaufen häufig über das Kniegelenk (Articulatio genus) hinaus, das einen zentralen Bestandteil für den Bewegungsablauf beim Gehen bildet.
Damit ermöglichen Oberschenkelmuskeln zum einen Bewegungen im Hüftgelenk als auch im Kniegelenk.
Bei den Hüftmuskeln unterscheidet man zwischen dorsalen und ventralen Muskelgruppen. Zu den vorderen Gruppen der dorsalen Hüftmuskeln, die ihren Ansatz im Bereich des kleinen Rollhügels (Trochanter minor), einem Knochenvorsprung an der Rückseite des Oberschenkelknochens haben, gehört der große Lendenmuskel (Musculus psoas major).
Er verschmilzt mit dem inneren Hüftmuskel (Musculus iliacus), der den Oberschenkel im Hüftgelenk beugt und nach außen dreht, aber auch den Unterkörper nach vorn beugt.
Am großen Rollhügel (Trochanter major) und dessen Fortsetzungen setzt der birnenförmige Hüftmuskel (Musculus piriformis) an, außerdem der große, der mittlere und kleine Gesäßmuskel (Musculus glutaeus maximus, medius et minimus) Der größte von ihnen streckt das Hüftgelenk und bewirkt die Retroversion des Oberschenkels. Der mittlere und kleine Gesäßmuskel spreizen das Bein im Hüftgelenk ab und neigen das Becken zur Seite.
Zu den ventralen Hüftmuskeln gehören der äußere Hüftlochmuskel. Er zählt zur Gruppe der Adduktoren des Oberschenkels und dreht das Bein nach außen. Der untere und obere Zwillingsmuskel (Musculi gemelli) haben ihren Ansatz ebenfalls am großen Rollhügel und bewirken Drehbewegungen des Oberschenkels im Hüftgelenk.
Weitere Muskeln sind u.a. der vierseitige Schenkelmuskel (Musculus quadratus femoris), der das Bein nach außen dreht, der kurze Schenkelanzieher (Musculus adductor brevis), der gemeinsam mit anderen den Oberschenkel zur Körpermitte zieht.
Zu den vorderen Oberschenkelmuskeln gehört der größte Körpermuskel (Musculus quadriceps femoris), den man als vierköpfigen Schenkelstrecker bezeichnet. Er setzt sich aus verschiedenen Muskeln zusammen und bewirkt vor allem die Streckung des Unterschenkels im Kniegelenk.
Hintere Oberschenkelmuskeln sind der zweiköpfige Schenkelmuskel (Musculus biceps femoris), der das Bein im Kniegelenk beugt. Der Plattensehnenmuskel (Musculus semimembranosus) beugt ebenfalls das Bein im Kniegelenk. Er zieht vom Sitzbeinhöcker zur Kniekehle und zum Schienbein.
Die Unterschenkelmuskulatur setzt sich aus mehreren Muskelbäuchen zusammen, die sich in Richtung Fuß verjüngen. Sie geben dem Unterschenkel seine typische Form.
Alle Unterschenkelmuskeln setzen am Fußskelett an und bewegen dieses in den Sprunggelenken bzw. Zehgelenken. Einzige Ausnahme ist der Kniekehlenmuskel (Musculus popliteus). Er setzt am Unterschenkel an und wird daher den Oberschenkelmuskeln zugeordnet. Der Kniekehlenmuskel wirkt an der Beugung des Unterschenkels im Kniegelenk mit.
Die zuvor beschriebenen Muskeln werden auch als lange Fußmuskeln bezeichnet. Im Gegensatz dazu stehen die kurzen Fußmuskeln, die nur am Fuß entspringen und ansetzen. In der Funktionalität, also den Bewegungsmöglichkeiten, werden Beuge- und Streckmuskeln am Unterschenkel unterschieden. Strecker ziehen den Fuß und die Zehen nach oben (Dorsalextension).
Dazu gehören der vordere Schienbeinmuskel (Musculus tibialis anterior), der lange und kurze Zehenstrecker (Musculus extensor digitorum longus et brevis), die die zweite bis vierte Zehe strecken und die Großzehenstrecker (Musculus extensor hallucis brevis et longus).
Beuger ziehen den Fuß nach unten (Plantarflexion). Hier spielen der kurze Wadenbeinmuskel (Musculus peronaeus brevis), der auch den Fußrand hebt, sowie der lange Wadenbeinmuskel (Musculus peronaeus longus), der den lateralen Fußrand hebt (Pronation), eine Rolle.
Zur Verspannung der Fußgewölbe werden die Fußmuskeln durch Sehnen unterstützt.