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Vorgänge im Dickdarm
Im Dickdarm (Colon), bestehend aus verschiedenen Abschnitten, kommt es überwiegend nur noch zum Entzug der Flüssigkeit aus dem Nahrungsbrei, der zuvor in den anderen Verdauungsorganen entstanden ist.
Normalerweise kommt es im Dickdarm nicht mehr zur Aufnahme von Abbauprodukten der Nahrungsstoffe. Allerdings besitzt der Darm diese Fähigkeit, Eiweiße, Zucker oder Salze aufzunehmen, was eine wichtige Rolle in der künstlichen Ernährung spielt.
Der Transport des Nahrungsbreis innerhalb des Dickdarms verläuft im Vergleich zum Dünndarm sehr träge. Er kann bis zu 18 Stunden dauern. An der Eintrittstelle vom Dünndarm zum Dickdarm befinden sich Wülste aus Schleimhaut, die man als Bauhinsche Klappe bezeichnet. Sie verhindern einen Rückfluss des Darminhaltes, der portionsweise abgegeben wird. Durch diese Klappe wird auch das Eindringen von Bakterien, die in großer Zahl im Dickdarm vorkommen, in den Dünndarm verhindert.
Innerhalb des Dünndarms wird der Darminhalt durch sogenannte Antiperistaltik hin- und hergeschaukelt. Dadurch wird der Nahrungsbrei geknetet und es kommt es zu einem verbesserten Flüssigkeitsentzug. Zum einen laufen langsamen Wellen der Ringmuskulatur über kürzere Abschnitte des Darms, zum anderen große Wellen, ausgehend vom Blinddarm (Caecum) bis zum S-förmigen Teil des Grimmdarms (Colon sigmoideum).
Die Regulation der Darmmotorik vollzieht sich vor allem durch eine Ausdehnung der Nervengeflechte innerhalb der Darmwand. Diese unterliegen nicht dem Willen, sondern gehören zum autonomen Nervensystem. Zusätzlich spielen aber Gewohnheiten des jeweiligen Menschen, wie die Zuführung von Nikotin oder Koffein (Anregung des parasympathischen Systems) eine fördernde Rolle zur Darmentleerung (Defäkation).
Die Stuhlentleerung selbst lässt sich willkürlich beeinflussen, stellt aber einen reflektorischen Vorgang dar. Durch Reiz auf die Dehnungsrezeptoren im Mastdarm (Rectum) kommt es zur Auslösung von Nervenimpulsen, die über aufsteigende Nervenfasern zum Rückenmark gelangen. Dadurch erfolgt eine Aktivierung von parasympathischen Fasern, die den inneren Schließmuskel (Sphincter) zum Erschlaffen bringen.
Kommt es zur gleichzeitigen Entspannung des äußeren Schließmuskels, der unter dem willkürlichen Einfluss steht, kann der Darm entleert werden. Dieses geschieht unter gleichzeitiger Kontraktion der Bauchmuskeln und Senkung des Zwerchfells (Diaphragma).
Zusätzlich zur Ausscheidung des Kots (Faeces), der durch Schleimhautdrüsen der Darmwand mit Schleim gleitfähig gemacht wird, kommt es zur Ausscheidung von Gasen über das Rektum. Sie bilden sich vor allem durch den bakteriellen Abbau von Bestandteilen der Nahrung und durch die Diffusion von Blutgasen in das Darminnere. Das Gasvolumen kann sich erheblich steigern durch zellulosehaltige Nahrung.